Sonntag, 25. August 2013

新疆 - im äußersten Westen Chinas

大家好!(dàjiǎ hǎo = hallo allerseits)
Aus der Provinzhauptstadt Ürümqi (ئۈرۈمچى شەھرى) von Xinjiang "新疆维吾尔自治区". Die Mischung aus Chinesen, Uyghuren und vielen anderen kleinen Bevölkerungsgruppen wie Kirgisen, Mongolen und Tadschiken sorgen hier für eine unglaublich bunte Szenerie. Diese Region ist schon seit Jahrhunderten zwischen vielen Völkern umstritten und spielte in der Geschichte der Seidenstraße neben Städten wie Kashgar eine wichtige Rolle hier in Westchina.


Einige Viertel sind fast ausschließlich von Uighuren besiedelt, die einzigen Hanchinesen sind Polizisten und Soldaten der Zentralregierung...


 Straßenschild mit chinesischer und uighurischer Schrift


Ein großer arabischer Markt. Es gibt viele chinesische Billigprodukte, aber auch orientalische Gewürze aus der Region. Es herrscht reges treiben. Hier besonders am Abend, wenn es dunkel wird.

Am nächsten Tag haben wir einen Ausflug mit dem Bus in Richtung Süden gemacht. Am Himmelssee sieht man schon die Ausläufer des Himalaya-Plateaus - ein unglaublicher Blick!



Aus der Ferne konnten wir einen kleinen Tempel sehen, der auf einem der Berge am See stand. Zusammen mit einem pekinger Studenten haben wir, ab des "beaten path" auf den Anstieg gemacht und wurden mit einem noch besseren Blick belohnt.


Am Ende des Sees ist ein Wasserfall der im darunter liegenden Tal in eine ganz andere Landschaft fließt. Im Hintergrund sieht man die Steppen der Provinz Xinjiang.


Die Flora ist wirklich anders, als ich sie von China erwartet hatte - einiges sieht sogar auch sehr bekannt aus! 



Am Abend haben wir dann noch bei einem typisch uighurischem Restaurant unseren Hunger nach dem langen Tag gestillt. Das Personal war freundlich und hatte aber auch einen ziemlich deutlichen Akzent.
Hier gab es süßen Reis mit Nüssen, Rosinen und anderen Früchten und einen Becher saure Kamelmilch.





Die Provinz Xinjiang hat mir als "autonome" Provinz einige neue Einblicke in China gegeben. Vor allem was die muslimische Minderheit und deren Zusammenleben mit den Hanchinesen betrifft. Hier gibt es eigentlich in der Großstadt wenige Probleme, doch noch immer kommt es auf dem Land immer wieder zu Zwischenfällen, was auch dafür sorgt, dass mehr chinesisches Militär in den uighurischen Vierteln präsent ist. Wenn man sich die Lage und die Umstände näher ansieht, dann kommt man kaum darum herum zu sehen, dass die Hanchinesen nicht ganz hierher gehören... Manchmal wirken sie fast wie Besatzer.

Die Statue auf dem Volksplatz in Ürümqi erinnert an den Sieg der Volksbefreiungsarmee - auf Chinesisch und Uighurisch...

Diese Problematik, so wie auch die zentralasiatischen Kulturen werden mich bestimmt auch weiter beschäftigen.

Nun steht eine laaange Zugfahrt an. Leider waren alle Tickets ausverkauft und die einzige Möglichkeit Richtung Osten zu kommen (natürlich ist bald Semesterstart und viele Studenten kommen von zu Hause in die großen Städte).

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