Mittwoch, 12. Februar 2014

香港 - Hong Kong - Eine kleine Stadt mit großen Gegensätzen

Liebe Leser,

die letzten zwei Wochen habe ich als eine Art "Überbrückung" habe ich die letzten zwei Wochen in Hong Kong verbracht. Hier einige Impressionen:



Die ersten Tage habe ich in einem Hostel in den New Territories verbracht. Auch wenn diese viel Wohnraum für die stetig wachsende Hong Konger Bevölkerung haben, ist es hier doch sehr grün und die Wohnhochhäuser sind sehr konzentriert an einigen wenigen Stellen zu sehen.


Mit meiner Hong Konger Bekanntschaft, ihrem kubanischen Mann und meinem brasilianischen Freund haben wir einige Wanderungen auf den exzellenten Wanderrouten gemacht. Hier sind wir auf der riesigen grünen Insel 西贡 Saigong, wo der Pfad einen an wunderschönen Stränden vorbeiführt - ebenfalls etwas, das ich in Hong Kong nicht so erwartet hatte...


In einem der 100 weltbesten Restaurants, Dimdim Sum gibt es typische 点心 Dim Sum.


Eine typische Straßenszene in Kowloon. Die zweite Woche habe ich komplett im Herzen der Stadt in 九龙 Kowloon verbrach. In den berühmten 重庆大厦 Chungking Mansions gibt es sehr günstige Hostels mit winzigen Zimmern (3x3 m). Vom Haupteingang des Hauses aus geht man direkt auf die geschäftigsten Straßen Nathan und Peking Road - man fühlt sich fast wie auf dem Times Square in New York!


Die kleinen Doppeldecker Straßenbahnen auf Hong Kong Island sind ein schöner Weg den Trubel auf den Straßen in Ruhe vorbeiziehen zu lassen.


Bei Season (ganz rechts) und ihrer Familie waren wir für ein chinesischen Neujahrsessen eingeladen. Anders als unser Neujahr wird das chinesische über fast einen Monat gefeiert: man lädt Freunde und bekannte ein, geht aus, putzt und dekoriert das Haus und feuert immer wieder Feuerwerke. Gegessen wird fast ausschließlich Fisch, denn das Wort für Fisch 鱼 yǔ klingt wie das Wort Überfluss 余 oder 餘 yú und Chinesen wünschen sich so ein erfolgreiches Jahr. Außerdem isst man Gebäck mit alten Sprichwörtern, um diese im wahrsten Sinne zu verinnerlichen.


Hong Kong ist seit 1997 eine Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China. Neben ihr gibt es noch die Sonderverwaltungszone Macau, die bis 1999 eine portugiesische Kolonie war. In beiden gelten sehr andere Gesetze als in der Volksrepublik; die beiden ehemaligen Stadtstaaten praktizieren weiterhin freie Marktwirtschaft, in Hong Kong ist das Glücksspiel legal und somit kommen sehr viele Touristen vom Festland um hier diesem Reiz nachzugehen.


Neben dem Glücksspiel hat Macau aber auch noch eine unglaublich andere Stadt und Kultur zu bieten. Wenn man durch die kleine Altstadt schlendert, fühlt man sich nach Portugal versetzt - mit dem Unterschied, dass kaum noch jemand Portugiesisch spricht... Jedoch ist alles offiziell auf Portugiesisch, sogar die Ansagen im Bus. Mein brasilianischer Freund Augusto fühlte sich sehr wohl, auch weil es hier Kaffee, Reisgerichte und Süßigkeiten gibt, die denen in Brasilien sehr ähneln.



Alles in allem waren meine Brückentage in Hong Kong eine gute Vorbereitung auf die Rückkehr in den Westen. Die Hong Konger sind so sehr viel höflicher und nach einem westlichen Vorbild 'zivilisiert' (soll heißen, sie stellen sich wie Briten ordentlich in einer Reihe an und spucken nicht auf den Boden).

Meine Zeit in China ist hiermit nun vorbei.
Für mich steht nun der zweite Teil meines Auslandsjahres, also ein weiteres Semester in Mexiko Stadt vor der Tür. Mittlerweile bin ich hier schon gut und sicher angekommen und begebe mich auf Wohnungssuche.

Natürlich schreibe ich auch hier einen Blog, der unter www.niklasinmexiko.blogspot.com/ zu finden ist. Sobald es dort etwas zu berichten gibt, werde ich Sie und euch natürlich wieder per Email informieren!



Schöne Grüße (nun aus dem Westen)

Niklas

Dienstag, 28. Januar 2014

重庆:我的旅游梦想 - Chongqing, ein lang ersehnter Reisetraum

In diesem Eintrag berichte ich euch von meiner letzten Reise hier im Reich der Mitte, bevor es für mich nach Hong Kong geht (das ja nicht ganz, aber irgendwie doch China ist).

Nach den Klausuren und in der sehr geschäftigen Zeit der Vorbereitung des Chinesischen Neuen Jahres habe ich mich entschieden noch einen lang ersehnten Trip zu machen. Da leider alle, wirklich alle Zugtickets Richtung Westen ausverkauft waren, gab es nur die Möglichkeit zu fliegen. Das ist hier in China aber relativ günstig.



In den berühmten Drei Schluchten gab es eine Art Modelldorf, das die Lebensweise des Volkes der Ba darstellen sollte, die hier vor der Eingliederung in das chinesische Kaiserreich lebten und herrschten.

Mit Stinketofu in einer der touristischen Schluchten


Obwohl etwas gestellt, war es doch interessant. Vor allem aber deshalb, weil ein großer Teil des Verkehrs auf dem Yangzi Fluss passiert und man in diesen Landschaften eine Menge sehen kann - wenn man denn kann. Die Region ist ganzjährig sehr nebelig, wie man auf dem Bildern erahnen kann...


Frühstück in der Provinz 湖北 Hubei: Nudelsuppe. Je weiter man nach Westen geht, desto schärfer wird das Essen. An meinem Startpunkt, der Stadt 宜昌 Yichang gab es für alle drei Mahlzeiten am Tag scharfe Nudeln.


Der drei Schluchten Staudamm. Leider war wegen Nebels nicht viel zu sehen...

Als nächstes ging es mit der Fähre weiter. Für etwa 30 Euro hatten mein brasilianischer Freund und ich ein Bett auf einer 36-stündigen Fährüberfahrt nach Westen in die Sonderwirtschaftszone Chongqing [tschung-tsching] ergattert. Wie sich herausstellte war dies die Holzklasse mit 10 Leute in einem Raum und das Bootspersonal hat uns (wahrscheinlich zu unserem Glück) für 20 Euro in die erste Klasse gebucht.




Auch wenn es "erste Klasse" war, gab es keine Heizung - das, was vielleicht am ehesten gefehlt hat zu dieser Jahreszeit. In den zwei harten, einfach ausgestatteten Betten war es in den zwei Nächten ziemlich kalt und ich habe mir als Souvenir eine Erkältung mitgenommen. Für die Eindrücke der Städte, die an den Ufern aus dem Boden schießen und den Landschaften, vor allem entlang der Drei Schluchten jedoch absolut Wert.

In Chongqing angekommen haben wir sofort das probiert, worauf die Bewohner dieser Stadt am stolzesten sind - das höllisch scharfe Essen in Form des Feuertopfs oder Hot Pot. Seht selbst:

vorher...


und nachher...

Mir kamen die Tränen und es wurde mir ziemlich schwindelig



Das heimtückische ist, dass in diesem Topf voll mit Chili auch noch ein besonderer Pfeffer ist, der nicht nur den Mund, sondern bei dieser hohen Konzentration auch Hände und Füße betäubt! Der Geschmack ist allerdings einmalig und mir läuft beim schreiben das Wasser im Mund zusammen :)


Daneben gibt es noch alle möglichen Kleinigkeiten aus Tofu, eingelegtem Gemüse und Fleisch - und am Ende sogar milde Süßigkeiten!


Die Stadt, die zwischen dem Yangzi und einem anderen Zufluss liegt, liegt zwischen Hügeln und hat eine sehr besondere Topographie. Die Gebäude wirken wahnsinnig hoch.
Die Kontraste könnten größer kaum sein. Hier zum Beispiel gießt eine Bäuerin die Felder mitten in der Innenstadt, neben 30-stöckigen Wohnhäusern. Um die Ecke ist eine Ubahnstation...


Tradition und Moderne vermischt






Außerhalb der Stadt gibt es viele traditionelle Dörfer zu sehen. Und eine Attraktion, die zurecht von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben wurde - die buddhistischen Steingravuren von Dazu, die von einem Mönch innerhalb von sechzig Jahren aus einem Stück in die Felsen gemeißelt wurden:






Zurück in Shanghai hatte ich ein paar Tage, um mich von meinen dort sehr lieb gewonnenen Freunden zu verabschieden, zu packen, aus meinem Wohnheim auszuziehen, Papierkram für die Uni zu erledigen - und dann ging es schon raus aus dem Reich der Mitte. Mein Visum war bis Ende Januar gültig und die letzten Tage in Asien verbringe ich nun in Hong Kong, das als Sonderverwaltungszone andere Visabestimmungen hat.

Auch von hier gibt es nochmal ein kleines Update mit Fotos :)

一月:我最后的一个月 - Der letzte Monat

Die letzte Klausur habe ich Anfang  Januar geschrieben. Seitdem habe ich noch an einer Hausarbeit auf Chinesisch geschrieben, die ich dieser Tage fertiggestellt habe. Die Klausuren waren sehr viel auf das Auswendiglernen der Lehrbücher ausgelegt, womit ich noch nicht ganz zurecht kam... Die Ergebnisse stehen noch aus.


Während dieser Tage konnte ich auch das Essen der 黑料 (hėiliáo)  Straßenhändler essen. Jetzt zum Ende des Monats sind die alle Weg zurück in ihre Heimat um das chinesische Neujahr mit ihren Familien zu feiern.


Außerdem die letzten Mensafrühstücke...


Mitte Januar habe ich meinen Geburtstag vorgefeiert. In asiatischer Tradition ist das kein Problem. Da ich nicht mit meinen Freunden von hier sein werde, haben wir einfach so getan als wäre es mein richtiger Geburtstag - ein witziges Gefühl, weil ich jetzt wenn ich nach meinem Alter gefragt werde schon sage, dass ich 24 bin.
Unsere argentinischen Freunde haben mir ihre Wohnung zur Verfügung gestellt und haben es zu einem wirklich besonderen Tag gemacht. Hier seht ihr die Vorbereitung einer brasilianischen Spezialität, brigaderos:


Das chinesische neue Jahr, das Frühlingsfest steht vor der Tür, meine Wohnheimtür ist dekoriert - die Feuerwerke können kommen!


Ich hoffe das Jahr des Pferdes (das auch mein Jahr ist) wird gut...
In diesem Sinne: 新年快乐,马年大吉!

Montag, 13. Januar 2014

Weihnachten und Silvester in Shanghai

Liebe Leser,

die Weihnachtszeit ist vorüber, das neue Jahr hat begonnen und meine Klausu
ren habe ich auch schon hinter mir! Die WAZ hat auch wieder einen Artikel veröffentlicht (hier klicken), passend dazu findet ihr aus den letzten drei Wochen nun einige Impressionen hier in meinem Blog.



Einige Tage vor Weihnachten wurde das Studentenwohnheim mit einem Baum geschmückt und einige der Austauschstudenten haben ihre Türen etwas "verweihnachtlicht". Am ersten Advent haben mein Mitbewohner und ich mit einigen Freunden Glühwein gemacht.




Das Essen auf unserer Weihnachtsfeier am 24. war eine bunte Mischung aus Spezialitäten aus aller Herren Länder. Deutscher Kartoffelsalat, brasilianisches pão de queijo, chinesische Jiaozi, russisches Lachsbrot, italienischer Nudelsalat, chilenischer Wein, ...


Weihnachtsstimmung herrschte hier allerdings recht wenig. Durch die bunte Mischung von Leuten und den ganz normalen Tagesablauf unter der Woche (hier gibt es keine Weihnachtsfeiertage) hat aus unserer kleinen Feier einfach eine kleine Party gemacht.

Dafür war das Neue Jahr umso besser. Wenn auch dies überwiegend von den Ausländern hier in Shanghai gefeiert wird, gab es doch ein Feuerwerk und Lasershow vor der berühmten Skyline am Bund.






祝大家新年快乐,身体健康!

Euch allen ein frohes und gesundes neues Jahr!

Montag, 23. Dezember 2013

Wiedersehen bei den "Mercatoren"

Bei meinem letzten Trip nach Beijing habe ich dem Pekingbüro der Stiftung Mercator einen Besuch abgestattet.


Donnerstag, 19. Dezember 2013

Zeitungsartikel Westfalenpost

Vor einigen Tagen habe ich (über das Internet) gesehen, dass die Westfalenpost wieder einen recht großen Bericht über die Rundreise mit meinem Bruder Anfang November veröffentlicht hat. 

Den Artikel mit dem witzigen Titel "Die rasante Rundreise der Brüder Weins durch China" könnt ihr hier lesen.

http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-wetter-und-herdecke/die-rasante-rundreise-der-brueder-weins-durch-china-id8781079.html

Weihnachten in China - business as usual


Liebe Leser,

zur Weihnachtszeit melde ich mich mal wieder mit einem kurzen Bericht.


Am Bund ist zwar weihnachtlich dekoriert - Weihnachtsstimmung ist aber noch nicht da...
Kurz gesagt verbringe ich meine Weihnachtszeit größtenteils studierend...


Auf einem kleinen Ausflug in der Stadt auf der Nanjing Road
Da in China Weihnachten lediglich ein kommerzielles Fest ist, geht hier der normale Alltag einfach weiter. Das heißt natürlich auch, dass die Uni weitergeht. Bis zu den Klausuren am Ende des Semesters, den Qimo Kaoshi in der zweiten gibt es ganz normal Unterricht. Weil ich noch eine Hausarbeit auf Chinesisch schreibe, bin ich unter zusätzlichem Zeitdruck.

Weihnachtsstimmung kommt da nur wenig auf...

Den ersten Advent habe ich mit einigen Freunden allerdings doch etwas weihnachtlich feiern können. Zusammen mit meinem Mitbewohner haben wir eine kleine Adventsrunde veranstaltet zu der es Marzipan, Spekulatius (den kann man sogar hier kaufen!) und Glühwein (aus chinesischem Wein und deutschem Glühweingewürz).

In kleiner Runde bei Glühwein und Marzipan

Das Glühweingewürz

Ein Adventskalender mit deutscher Milkaschokolade versüßt mir die letzten Tage bis Weihnachten.

Obwohl ich an allen Weihnachtstagen Unterricht habe, werden wir doch etwas unternehmen. Für den 23. werden wir hier ein paar Deutsche zusammenbringen und einigen lateinamerikanischen Freunden Glühwein "vorstellen" - ein Versuch eine Blau-unter-dem-Baum Veranstaltung nachzustellen...
Den Heiligen Abend verbringen wir bei einem argentinischen Freund meines besten Freunds aus Deutschland. Dort gibt es noch einige Ausländer, mit denen wir zusammen feiern können. Jeder bringt etwas typisches aus seinem Heimatland mit, so dass wir es schaffen sollten eine sehr internationale und vielleicht doch etwas heimische Atmosphäre zu kreieren. Wir versuchen uns dann mal am typischen Kartoffelsalat.

Ich wünsche euch allen eine Frohe Weihnachten (Weiß werden sie ja wohl nicht)

und

einen guten Rutsch ins neue Jahr 2014!

Es steht ein spannendes Jahr bevor...



Euer Niklas