Montag, 23. Dezember 2013

Wiedersehen bei den "Mercatoren"

Bei meinem letzten Trip nach Beijing habe ich dem Pekingbüro der Stiftung Mercator einen Besuch abgestattet.


Donnerstag, 19. Dezember 2013

Zeitungsartikel Westfalenpost

Vor einigen Tagen habe ich (über das Internet) gesehen, dass die Westfalenpost wieder einen recht großen Bericht über die Rundreise mit meinem Bruder Anfang November veröffentlicht hat. 

Den Artikel mit dem witzigen Titel "Die rasante Rundreise der Brüder Weins durch China" könnt ihr hier lesen.

http://www.derwesten.de/staedte/nachrichten-aus-wetter-und-herdecke/die-rasante-rundreise-der-brueder-weins-durch-china-id8781079.html

Weihnachten in China - business as usual


Liebe Leser,

zur Weihnachtszeit melde ich mich mal wieder mit einem kurzen Bericht.


Am Bund ist zwar weihnachtlich dekoriert - Weihnachtsstimmung ist aber noch nicht da...
Kurz gesagt verbringe ich meine Weihnachtszeit größtenteils studierend...


Auf einem kleinen Ausflug in der Stadt auf der Nanjing Road
Da in China Weihnachten lediglich ein kommerzielles Fest ist, geht hier der normale Alltag einfach weiter. Das heißt natürlich auch, dass die Uni weitergeht. Bis zu den Klausuren am Ende des Semesters, den Qimo Kaoshi in der zweiten gibt es ganz normal Unterricht. Weil ich noch eine Hausarbeit auf Chinesisch schreibe, bin ich unter zusätzlichem Zeitdruck.

Weihnachtsstimmung kommt da nur wenig auf...

Den ersten Advent habe ich mit einigen Freunden allerdings doch etwas weihnachtlich feiern können. Zusammen mit meinem Mitbewohner haben wir eine kleine Adventsrunde veranstaltet zu der es Marzipan, Spekulatius (den kann man sogar hier kaufen!) und Glühwein (aus chinesischem Wein und deutschem Glühweingewürz).

In kleiner Runde bei Glühwein und Marzipan

Das Glühweingewürz

Ein Adventskalender mit deutscher Milkaschokolade versüßt mir die letzten Tage bis Weihnachten.

Obwohl ich an allen Weihnachtstagen Unterricht habe, werden wir doch etwas unternehmen. Für den 23. werden wir hier ein paar Deutsche zusammenbringen und einigen lateinamerikanischen Freunden Glühwein "vorstellen" - ein Versuch eine Blau-unter-dem-Baum Veranstaltung nachzustellen...
Den Heiligen Abend verbringen wir bei einem argentinischen Freund meines besten Freunds aus Deutschland. Dort gibt es noch einige Ausländer, mit denen wir zusammen feiern können. Jeder bringt etwas typisches aus seinem Heimatland mit, so dass wir es schaffen sollten eine sehr internationale und vielleicht doch etwas heimische Atmosphäre zu kreieren. Wir versuchen uns dann mal am typischen Kartoffelsalat.

Ich wünsche euch allen eine Frohe Weihnachten (Weiß werden sie ja wohl nicht)

und

einen guten Rutsch ins neue Jahr 2014!

Es steht ein spannendes Jahr bevor...



Euer Niklas

Donnerstag, 14. November 2013

中国的三角 -- Drei Ecken von China


... wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten in diesem Riesenreich.


Heute möchte ich euch von dem Besuch meiner Rundreise durch China und über den Besuch meines Bruders hier berichten, der mich in den deutschen Herbstferien für zehn Tage besucht hat.


Mit dem Transrapid ging es direkt nach der Ankunft in das pulsierende Shanghai.



Auf der West Nanjing Straße am Platz der Neuen Welt.


Im Yuyuan, einem chinesischen Garten, der noch aus der alten Zeit Shanghais stammt.



Shanghai, wie wir es als Metropole kennen, ist erst seit dem letzten Jahrhundert und eigentlich erst nach der Öffnungs- und Reformpolitik der 1980er Jahre zu der gigantischen 23-Millionen Einwohner zählenden Stadt von heute geworden. Die rasante Geschwindigkeit der Veränderung der Stadt ist an jeder Ecke zu spüren. 


Auf der höchsten Aussichtsplattform der Welt im Shanghai World Financial Center, der auch den Spitznamen "Flaschenöffner" trägt.



Nach nur eineinhalb hektischen Tagen ging es mit dem Flugzeug weiter...


In die südwestliche Provinz Sichuan. Sie ist vor allem bekannt für ihre Gewürze, aber auch für die vielen schweren Erdbeben, die hier alle paar Jahre in den Gebirgen passieren. Hier bohrt sich schon der indische Subkontinent unter die chinesische Platte und den sichuanesischen Minikontinent.


Eine Wandtafel in einem Tempel in der Provinzhauptstadt Chengdu. Ein Mann las seiner Frau den Text vor, der in traditionellen Schriftzeichen geschrieben ist.
Darunter: der berühmte Sichuanpfeffer. Nicht sehr scharf, dafür betäubt er aber die Zunge!


Unwirtliche Farben, hervorgerufen durch den hohen Kalkgehalt und den Mangel an Organismen, die im Wasser für die üblichen Zersetzungsprozesse sorgen. Auf 2.000 - 3.000 Metern höhe IST einiges anders.


Unser Ziel hier im Westen lag eine ca. zehnstündige Busfahrt von Chengdu entfernt. Der Nationalpark und Unesco Weltnaturerbe Jiuzhaigou (tschiou-tschai-gou), der nach seinen neuen (jiu) Dörfern (zhai) in den Schluchten (gou) benannt ist. Administrativ ist der Kreis ein autonomes tibetisches Gebiet, weil ein Großteil der Bevölkerung tibetisch ist. Die Kultur und Schrift sieht man überall. Jedoch ist es wie mit allen Minderheiten Chinas, sie werden hier ziemlich zur Schau gestellt und recht wenig ernst genommen wenn es nicht um traditionelle Tänze oder Essen geht...


Meine Kommilitonin Mareike ist mit uns ab Chengdu gereist. Sie kam gerade von einem Praktikum in der deutschen Botschaft Seoul. 


Beim Abendessen in einem Restaurant im Stil einer tibetischen Hütte gab es zum Abeschied für jeden Gast ein Lied in tibetischer Sprache. Da sind sie wieder, die singenden und tanzenden Minderheiten.


Die Fahnen, die man meist von Bildern des Himalaya kennt. Hier in den Bergen Sichuans sind sie an vielen Orten aufgehängt.

Neben der vergleichsweise sehr milden tibetischen Küche gibt es aber auch noch die chinesische Sichuan Küche. Höllisch scharf. Und wir haben schon die Varianten für Ausländer, die nicht komplett mit Chilli überladen werden. 



VORHER 


Und weil es so schön war die Nachher-Fotos von unseren beiden Höllen-Malen:

Ich habe sehr stark geweint und nach meiner Mama gerufen ;)

Am selben Abend ging es noch weiter nach Beijing.



Chinesische Inlandsflüge, hier wird einem Selbstmassage und Meditation ans Herz gelegt.


Auf dem Kohleberg hinter der Verbotenen Stadt.




Freitag, 11. Oktober 2013

同济大学 - Tongji University



Heute will ich euch etwas über meinen Alltag hier in Shanghai an der Tongji Universität erzählen.



Die Tongji Universität wurde 1907 von der deutschen Regierung als ein erstes großes Projekt auswärtiger Kulturpolitik gegründet. Seither hat sie sich besonders in den Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften einen Namen gemacht. Durch Partnerschaften mit vielen internationalen Hochschulen, besonders aber den deutschen, hat sie aber auch mehr und mehr in anderen Bereichen, wie den für mich interessanten Sozialwissenschaften an Renommee gewonnen.


Eins der Symbole der staatlichen Tongji Universität vor dem riesigen Hauptverwaltungsgebäude

Für mein Semester bin ich als regulärer ausländischer Student eingeschrieben, was bedeutet, dass ich alle meine Kurse auf Chinesisch belegen muss. Zusätzlich bekomme ich allerdings noch Chinesischunterricht mit weiteren Ausländern. Die meisten meiner Kommilitonen kommen aus Korea und Kasachstan, aber auch aus Russland, Myanmar und Australien. Sie sind alle schon mehr als ein Jahr hier und sprechen dementsprechend um einiges besser und flüssiger. Zur Zeit komme ich mit dem Aufholen des Stoffs nur schleppend voran, weil ich einfach sehr viele Worte aus dem Uni-Alltag noch nicht kenne.

Noch viel zu lernen...

Zur Zeit besuche ich drei Vorlesungen und meinen acht-stündigen Chinesischkurs. Hier lesen wir vor allem Texte, die mein bisheriges Pensum an chinesischem Lesestoff bei weitem übertreffen. In den Vorlesungen zu "Ostasiatischer Wirtschaft und Politik" und "Ideengeschichte des Westens" habe ich je ein ganzes Buch, das es wohl durchzuarbeiten gilt... Dazu habe ich noch eine Samstagsveranstaltung zu chinesischer Geschichte.



Die Klassenräume sind eigentlich wie in einer deutschen Schule und auch die Kursgröße ist normalerweise nicht über 30 Studenten; häufig sind es weniger. Kommt man von der Hauptstraße Siping Road durch das Haupttor, dann wird man direkt von einem großen Nachrichtenbildschirm des eigenen Tongji-Fernsehsenders begrüßt, der neben einer großen Mao-Statue steht. Diese Statuen sind - was aus einer westlichen Perspektive vielleicht komisch erscheinen mag - auf allen Campus zu finden. Für die Traditionsverbundenheit der Chinesen gibt es dann die Symbole der Uni...

Die belebte Siping Road

Das Haupttor

Dem "Vorsitzenden Mao" wird noch immer gehuldigt




Von dem Morgenspaziergang über den Campus, bei dem ich diese Fotos gemacht habe, bin ich auch in das Verwaltungsgebäude hochgefahren, wo man aus dem 22. Stock einen tollen Blick auf die Skyline Shanghais haben kann - nur wie man sieht ist heute ein ziemlich Smog-bedeckter Tag. Das Verwaltungsgebäude ist von früh bis spät geöffnet und ein sehr modernes Gebäude mit (in China schwer zu findenden) ruhigen Sitzgelegenheiten mit unglaublicher Aussicht.

Der Campus mit der Bibliothek (orange) und den Klassenräumen links und rechts davon

Der Blick auf Siping Road an einem smoggigen Tag

Und was man sehen könnte, wenn das Wetter gut wäre...

Die grünen Ruhe-Ecken im Verwaltungsgebäude


Mein Wohnheim ist idyllisch mitten auf dem großen und vergleichsweise grünen Campus gelegen. Die Ausländerwohnheime sind vergleichsweise luxuriös, auch wenn wir nur Einzimmerwohnungen mit einem Hochbett und einem Schreibtisch haben. Die chinesischen Wohnheime sind normalerweise Viererzimmer, was sich von einer europäischen Vorstellung von akzeptabler Privatsphäre doch deutlich unterscheidet.

Das Wohnheim. Ja, der Blick aus dem Fenster ist auf einer riesiges Hochhaus

Taiji



Vor dem Wohnheim ist ein kleiner Park, in dem morgens immer Bambusflöte gespielt wird und Tai-chi (eigentlich Tàijí Quán) Übungen gemacht werden. Nach dem Taifun von letztem Wochenende sieht es hier jedoch etwas chaotisch aus. 


So, die Bücher rufen mich. In zwei Wochen bekomme ich Besuch und es geht für knapp zwei Wochen einmal quer durch's Land - danach berichte ich wieder!

Bis dahin

Zaijian

Euer Niklas
aus China