Dienstag, 28. Januar 2014

重庆:我的旅游梦想 - Chongqing, ein lang ersehnter Reisetraum

In diesem Eintrag berichte ich euch von meiner letzten Reise hier im Reich der Mitte, bevor es für mich nach Hong Kong geht (das ja nicht ganz, aber irgendwie doch China ist).

Nach den Klausuren und in der sehr geschäftigen Zeit der Vorbereitung des Chinesischen Neuen Jahres habe ich mich entschieden noch einen lang ersehnten Trip zu machen. Da leider alle, wirklich alle Zugtickets Richtung Westen ausverkauft waren, gab es nur die Möglichkeit zu fliegen. Das ist hier in China aber relativ günstig.



In den berühmten Drei Schluchten gab es eine Art Modelldorf, das die Lebensweise des Volkes der Ba darstellen sollte, die hier vor der Eingliederung in das chinesische Kaiserreich lebten und herrschten.

Mit Stinketofu in einer der touristischen Schluchten


Obwohl etwas gestellt, war es doch interessant. Vor allem aber deshalb, weil ein großer Teil des Verkehrs auf dem Yangzi Fluss passiert und man in diesen Landschaften eine Menge sehen kann - wenn man denn kann. Die Region ist ganzjährig sehr nebelig, wie man auf dem Bildern erahnen kann...


Frühstück in der Provinz 湖北 Hubei: Nudelsuppe. Je weiter man nach Westen geht, desto schärfer wird das Essen. An meinem Startpunkt, der Stadt 宜昌 Yichang gab es für alle drei Mahlzeiten am Tag scharfe Nudeln.


Der drei Schluchten Staudamm. Leider war wegen Nebels nicht viel zu sehen...

Als nächstes ging es mit der Fähre weiter. Für etwa 30 Euro hatten mein brasilianischer Freund und ich ein Bett auf einer 36-stündigen Fährüberfahrt nach Westen in die Sonderwirtschaftszone Chongqing [tschung-tsching] ergattert. Wie sich herausstellte war dies die Holzklasse mit 10 Leute in einem Raum und das Bootspersonal hat uns (wahrscheinlich zu unserem Glück) für 20 Euro in die erste Klasse gebucht.




Auch wenn es "erste Klasse" war, gab es keine Heizung - das, was vielleicht am ehesten gefehlt hat zu dieser Jahreszeit. In den zwei harten, einfach ausgestatteten Betten war es in den zwei Nächten ziemlich kalt und ich habe mir als Souvenir eine Erkältung mitgenommen. Für die Eindrücke der Städte, die an den Ufern aus dem Boden schießen und den Landschaften, vor allem entlang der Drei Schluchten jedoch absolut Wert.

In Chongqing angekommen haben wir sofort das probiert, worauf die Bewohner dieser Stadt am stolzesten sind - das höllisch scharfe Essen in Form des Feuertopfs oder Hot Pot. Seht selbst:

vorher...


und nachher...

Mir kamen die Tränen und es wurde mir ziemlich schwindelig



Das heimtückische ist, dass in diesem Topf voll mit Chili auch noch ein besonderer Pfeffer ist, der nicht nur den Mund, sondern bei dieser hohen Konzentration auch Hände und Füße betäubt! Der Geschmack ist allerdings einmalig und mir läuft beim schreiben das Wasser im Mund zusammen :)


Daneben gibt es noch alle möglichen Kleinigkeiten aus Tofu, eingelegtem Gemüse und Fleisch - und am Ende sogar milde Süßigkeiten!


Die Stadt, die zwischen dem Yangzi und einem anderen Zufluss liegt, liegt zwischen Hügeln und hat eine sehr besondere Topographie. Die Gebäude wirken wahnsinnig hoch.
Die Kontraste könnten größer kaum sein. Hier zum Beispiel gießt eine Bäuerin die Felder mitten in der Innenstadt, neben 30-stöckigen Wohnhäusern. Um die Ecke ist eine Ubahnstation...


Tradition und Moderne vermischt






Außerhalb der Stadt gibt es viele traditionelle Dörfer zu sehen. Und eine Attraktion, die zurecht von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben wurde - die buddhistischen Steingravuren von Dazu, die von einem Mönch innerhalb von sechzig Jahren aus einem Stück in die Felsen gemeißelt wurden:






Zurück in Shanghai hatte ich ein paar Tage, um mich von meinen dort sehr lieb gewonnenen Freunden zu verabschieden, zu packen, aus meinem Wohnheim auszuziehen, Papierkram für die Uni zu erledigen - und dann ging es schon raus aus dem Reich der Mitte. Mein Visum war bis Ende Januar gültig und die letzten Tage in Asien verbringe ich nun in Hong Kong, das als Sonderverwaltungszone andere Visabestimmungen hat.

Auch von hier gibt es nochmal ein kleines Update mit Fotos :)

一月:我最后的一个月 - Der letzte Monat

Die letzte Klausur habe ich Anfang  Januar geschrieben. Seitdem habe ich noch an einer Hausarbeit auf Chinesisch geschrieben, die ich dieser Tage fertiggestellt habe. Die Klausuren waren sehr viel auf das Auswendiglernen der Lehrbücher ausgelegt, womit ich noch nicht ganz zurecht kam... Die Ergebnisse stehen noch aus.


Während dieser Tage konnte ich auch das Essen der 黑料 (hėiliáo)  Straßenhändler essen. Jetzt zum Ende des Monats sind die alle Weg zurück in ihre Heimat um das chinesische Neujahr mit ihren Familien zu feiern.


Außerdem die letzten Mensafrühstücke...


Mitte Januar habe ich meinen Geburtstag vorgefeiert. In asiatischer Tradition ist das kein Problem. Da ich nicht mit meinen Freunden von hier sein werde, haben wir einfach so getan als wäre es mein richtiger Geburtstag - ein witziges Gefühl, weil ich jetzt wenn ich nach meinem Alter gefragt werde schon sage, dass ich 24 bin.
Unsere argentinischen Freunde haben mir ihre Wohnung zur Verfügung gestellt und haben es zu einem wirklich besonderen Tag gemacht. Hier seht ihr die Vorbereitung einer brasilianischen Spezialität, brigaderos:


Das chinesische neue Jahr, das Frühlingsfest steht vor der Tür, meine Wohnheimtür ist dekoriert - die Feuerwerke können kommen!


Ich hoffe das Jahr des Pferdes (das auch mein Jahr ist) wird gut...
In diesem Sinne: 新年快乐,马年大吉!

Montag, 13. Januar 2014

Weihnachten und Silvester in Shanghai

Liebe Leser,

die Weihnachtszeit ist vorüber, das neue Jahr hat begonnen und meine Klausu
ren habe ich auch schon hinter mir! Die WAZ hat auch wieder einen Artikel veröffentlicht (hier klicken), passend dazu findet ihr aus den letzten drei Wochen nun einige Impressionen hier in meinem Blog.



Einige Tage vor Weihnachten wurde das Studentenwohnheim mit einem Baum geschmückt und einige der Austauschstudenten haben ihre Türen etwas "verweihnachtlicht". Am ersten Advent haben mein Mitbewohner und ich mit einigen Freunden Glühwein gemacht.




Das Essen auf unserer Weihnachtsfeier am 24. war eine bunte Mischung aus Spezialitäten aus aller Herren Länder. Deutscher Kartoffelsalat, brasilianisches pão de queijo, chinesische Jiaozi, russisches Lachsbrot, italienischer Nudelsalat, chilenischer Wein, ...


Weihnachtsstimmung herrschte hier allerdings recht wenig. Durch die bunte Mischung von Leuten und den ganz normalen Tagesablauf unter der Woche (hier gibt es keine Weihnachtsfeiertage) hat aus unserer kleinen Feier einfach eine kleine Party gemacht.

Dafür war das Neue Jahr umso besser. Wenn auch dies überwiegend von den Ausländern hier in Shanghai gefeiert wird, gab es doch ein Feuerwerk und Lasershow vor der berühmten Skyline am Bund.






祝大家新年快乐,身体健康!

Euch allen ein frohes und gesundes neues Jahr!