Freitag, 5. August 2011

'Umzug' von Peking nach Shanghai

Die kurze Woche in Beijing war ereignisreich. Von der Ankunft, über die Unterkunft bis zur Abfahrt war fast alles ein Abenteuer… und das trotz immer selbstbewussterem und flüssigerem Chinesisch.
天安門 Tian An Men - der Platz des himmlischen Friedens
Halle des Volkes
Der Eingang zur Verbotenen Stadt. Alles ist so voll mit chinesischen Touristen, dass wir uns nicht die Mühe gemacht haben uns stundenlang anzustellen...
Wir "Langnasen" im Visier der chinesischen Hauptstadt-Touristen - viele haben noch nie Ausländer gesehen und somit waren wir ein beliebtes Fotoobjekt: entweder heimlich oder mit einer Pose

Der Staat ist überall

Neben ming- und qingzeitlicher Architektur wie der Verbotenen Stadt, dem Kaiserpalast und dem Himmelstempel haben wir (wie wäre es in China auch anders zu erwarten) unser Leben dem Essen gewidmet. Während unsere erste Bestellung noch ein eher buntes ankreuzen der Speisekarte war, wird mittlerweile gezielt bestellt und dann geteilt. Essstäbchen stellen für keinen unserer Gruppe mehr ein Problem dar; die teils doch noch exotischen Geschmäcker allerdings schon… Bei unserem Abschiedsessen Freitag Abend haben wir uns in einem berühmten Restaurant die berühmte Pekingente gegönnt. Davor gab es aber eher Reissuppe, (höllisch)scharfes Fleisch, viel Reis, Nudeln und sogar Skorpion!

reich gedeckte Tische... schnell leergefegt
Attacke!
Spezialität für Touris
宮保雞丁 Gongbao Chicken
Drei-Seiden-Suppe
Beim Pekingente-Essen

Beeindruckend war der Kohleberg direkt hinter dem Kaiserpalast, wo wir vor und nach der Dämmerung am Abend einen unglaublichen Blick über die Hauptstadt hatten.


Die Verbotene Stadt

... bei Nacht


An einem klaren Tag (das heißt weniger Smog und/weil weniger Wolken) haben wir den Himmelstempel und den umliegenden Park erkundet.






Aber neben den schicken haben wir uns auch an die nicht so schönen Ecken gewagt. Freitag sind wir mit der Bahn Richtung Norden gefahren und haben das 'normale' Kleinstadtleben gesucht. Nach einer Stunde waren wir allerdings immer noch nicht aus dem mit Wohnhochhäusern überfüllten Beijing! Nur gelegentliche (noch) leere Grünflächen und einige wenige Felder sind bis jetzt vom unglaublichen Wachstum dieser Stadt verschont geblieben… Das Problem der in der Stadt illegalen Wanderarbeiter lässt sich nur erahnen….


Als Weisse sind wir selbst in der Hauptstadt in der Nähe von internationalen Hotels und unserem Hostel eine gewisse Rarität. Die Leute gucken uns entweder mit Überraschen oder mit Unverständnis an, manchmal (wie gerade in diesem Moment) sieht ein Kind unsere langen Nasen und muss einfach lachen :)


-falls das schon möglich ist, lässt sich sagen, dass das Land so unwahrscheinlich kontrovers ist, dass es einem als Fremder schwer zu begreifen vorkommt. Auf Märkten wie in Amerika, die die Freie Marktwirtschaft leben, wird Konsum längst nicht so zelebriert wie hier in China. Die Menschen, das ganze Land leben in einem rasanten Umbruch. Wo ein Wanderarbeiten in einer kleinen zusammengeschusterten Backstein- und Blechhütte lebt, fährt ein Hochgeschwindigkeitszug des Typ ICE mit 300 km/h vorbei; wo angeblich so viel Wert auf Respekt und Höflichkeit gelegt wird 'rotzt' ein Mann aus einem fahrenden Bus auf die Straße; ein alter Mann steht mit einem kleinen Holzwägelchen am Straßenrand und verkauft Jiaozi (Teigtaschen) um seine Großfamilie zu ernähren, hinter ihm ein McDonalds, wo mit Musik um Tamtam die neusten Beef-Burger angepriesen werden und wo Ein-Kind-Politik-Kinder gleich drei Menüs essen und ihr Übergewicht noch ein bisschen weiter in die Höhe treiben…






In unserer ganzen Gruppe hat sich im Moment dieser etwas negative Kulturschock eingestellt. Vielleicht wird sich diese Verwunderung noch in Bewunderung umwandeln, vielleicht tragen die nächsten Kontroversen, die wir in der Megacity und Weltstadt Shanghai erleben dazu bei all dies besser zu verstehen…


Es bleibt auf jeden Fall spannend! :)



Grüße aus China!


Niklas

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